Von „positive vibes“ zur „toxic positivity“?

Positiv sein/bleiben, etwas, das phasenweise sehr hoch gehandelt wurde und aktuell wieder eher zerrissen wird. Was sagt uns das? Dass hier wieder ein Extrem mit dem anderen Extrem aufgewogen wird oder als solches interpretiert wird.
Wie bei allem, geht es aber um die Balance und die entsprechende Perspektive.

Selbstverständlich ist es keine Lösung sich alles schön zu reden und „negative“ Emotionen zu unterdrücken. Bei weitem nicht. Genauso wenig ist es aber die Lösung, sich in „negativen“ Emotionen und Perspektiven festzukrallen und im Selbstmitleid zu versinken oder sich von der Negativität anderer überschütten zu lassen.

Damit Du aber nicht in der sog. „toxic positivity“-Falle ladest, ist einerseits wichtig immer wieder auch die Metaebene, die Vogelperspektive einzunehmen. Und andererseits vor allem Dir immer im Klaren zu sein, dass Emotionen kommen und gehen. Weder „positive“ noch „negative“ Emotionen kommen, um zu bleiben. Je früher Du das verinnerlichst und aufhörst zu versuchen etwas festzuhalten oder in seiner Bedeutung zu überhöhen, umso besser kommst Du in den Zustand von Annehmen und Loslassen - der Hingabe und Präsenz an das, was gerade ist.

Ich sehe es aber auch als eine gewisse Grundhaltung. Glaube ich an das Gute und übernehme Verantwortung für mein Leben und mein Glück oder sehe ich grundsätzlich alles negativ, sehe mich in der Opferrolle und gebe anderen die Schuld/Verantwortung für mein Leben?

Und eine positive Grundhaltung bedeutet, dass alles sein darf und sogar sein muss! Denn jede Emotion ist ein Zeichen, ein Hinweis, in welche Richtung sich etwas verändern darf, was mehr Fokus verdient und was eben weniger. Und bin ich bereit das zu sehen und anzunehmen oder nicht.

Es gilt „sowohl als auch“ statt „entweder oder“. Und dennoch darfst Du generell eine positive Grundhaltung in Deinem Leben einnehmen, ohne dabei in eine „toxic positivity“ fallen zu müssen.

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Doch, wer will ich sein?